Kamra-Inlay: Behandlung der Altersweitsichtigkeit

Kamra-Inlay

Kamra-Inlay

Die Altersweitsichtigkeit (auch als Presbyopie bezeichnet) ist eine normale Erscheinung im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses. Die Presbyopie äußert sich vor allem durch eine abnehmende Elastizität der Augenlinse. In der Folge fällt es Betroffenen zunehmend schwer, nahe Gegenstände in ausreichender Sehschärfe wahrzunehmen.

Therapiemöglichkeiten der Altersweitsichtigkeit

Altersweitsichtigkeit kann auf verschiedene Weise therapeutisch behandelt werden. Häufig werden Lesebrillen eingesetzt, um die Fehlsichtigkeit auszugleichen. Als Linsen eignen sich hier vornehmlich sogenannte Konvex- bzw. Sammellinsen. In welcher Stärke Brillengläser zur Linderung einer individuellen Altersweitsichtigkeit angefertigt werden, ist unter anderem vom Lebensalter und der benötigten Leseentfernung abhängig. Auch der Einsatz von Kontaktlinsen kann zur Besserung der Symptome beitragen, die mit der Presbyopie einhergehen.
Neben dem Einsatz von Sehhilfen können sich auch operative Verfahren zur Behandlung der Altersweitsichtigkeit eignen. Zu diesem Zweck werden beispielsweise Techniken der sogenannten refraktiven Chirurgie eingesetzt. Im Rahmen eines entsprechenden Eingriffes können unter anderem betroffene Augenlinsen operativ entfernt werden, um in einem weiteren Schritt durch künstliche Linsen ersetzt zu werden.

Kamra-Inlay als moderne und effektivste Form der Behandlung der Altersweitsichtigkeit

Zu den operativen Verfahren zur Behandlung der Altersweitsichtigkeit zählt auch die Implantation eines sogenannten Kamra-Inlays. Aufgrund der Behandlungserfolge der Operationstechnik ist das Kamra-Inlay in Europa bereits seit dem Jahr 2005 zugelassen.
Das Kamra-Inlay besteht aus einer ringförmigen dünnen Kunststofffolie, die eine zentrale Öffnung aufweist. Der Durchmesser des Inlays liegt bei ca. 3,8 Millimetern, während die im Zentrum des Implantates befindliche Öffnung einen ungefähren Durchmesser von 1,6 Millimetern aufweist. Damit die Hornhautschichten nach erfolgreicher Implantation weiterhin ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden können, ist das Kamra-Inlay mit tausenden minimalen Löchern versehen. Stellt sich im Laufe der Zeit eine individuelle Unverträglichkeit gegenüber dem Inlay heraus, so kann Letzteres ohne entstehende Schädigungen wieder entfernt werden.
Ein Kamra-Inlay wird in das nicht-dominante Auge eines von der Presbyopie betroffenen Patienten implantiert. In der Folge erhöht sich die Schärfentiefe des behandelten Auges, sodass nun häufig kein Gebrauch einer Lesebrille mehr notwendig ist. Durch die Implantation eines Kamra-Inlays wird die Fernsicht eines Betroffenen auf keine Weise negativ beeinträchtigt.
Der Wirkmechanismus eines Kamra-Inlays ähnelt dem einer Fotokamera, deren Blende variiert wird – durch die auf Grundlage des Inlays geschaffene kleine Pupille steigt die Tiefenschärfe an. Mithilfe des Verfahrens kann ein Ausgleich von mehr als 2 Dioptrien erfolgen. Vorteile des ca. 5-minütigen Eingriffes liegen bei Altersweitsichtigkeit unter anderem auch darin, dass eine Kombination mit weiteren notwendigen Operationen problemlos möglich ist. Nach erfolgreichem Eingriff stellt sich ein verbessertes Sehen in der Nähe meist nach wenigen Tagen bis Wochen ein.